Was E.T. und der aufrechte Gang gemeinsam haben (oder auch nicht)

Ich bin ja sooo froh, dass dieser Trend endlich abzuebben scheint: Hosen, die von unserer vorwiegend männlichen Jugend im Schritt (oder gerne auch sehr viel tiefer) getragen werden.
Es werden endlich weniger!
Und trotzdem glaube ich, dass für die Jungs, die diesen Trend die Jahre mitgemacht haben, alles zu spät ist - zumindest, was den aufrechten Gang angeht!
Diese Jugendlichen bestehen meiner Meinung nach aus lauter Tick-Erkrankungen:


1) Fangen wir doch am Kopf an: 
Halblanges Haar wird mit einem bestimmten Schwung nach rechts oder links getragen - und dieser wird auch an jedem sich spiegelnden Objekt  s t ä n d i g überprüft. Wie merkwürdig ein kurz nach links oder rechts zuckender Kopf aussieht, um das Haar an die gewünschte Position zu bringen, dürfte den Jungs leider nicht klar sein.
Es sieht nämlich eher wie ein sich kurz anbahnender epileptischer Anfall aus, der es sich dann aber kurzfristig anders überlegt.


2) Sitzt das Haar (für die nächsten 2 Minuten) … kommt das Oberteil: 

Die Oberteile zeichnen sich zumeist dadurch aus, zu kurz zu sein. Wie sollte es auch anders sein, wenn das nachfolgende bedeckende Element - die Hose - sooo tief sitzt. Aber dazu gleich...versprochen!
Sind die Oberteile - im Winter meist in Form von aufgeplusterten Daunenjacken - voluminös, sehen die jungen Herren aus, wie Lollis: Oben rund und unten schauen zwei dünne Stengel raus.
Ist das Oberteil dünn - das gilt eigentlich für’s restliche Jahr  - wie T-shirts oder Sweatshirts (“hooded” dürfen sie natürlich auch sein), sehen sie wie laufende (Bohnen)Stangen aus.
Aber alle Oberteile haben eines gemein: An ihnen wird dauern gezupft und gezogen, um die immer größer werdende Entfernung zur Hose an zu passen. Dies schlägt aber meist fehl.


3) Nun aber endlich zur Hose, dem Objekt meiner (Beobachtung)Begierde:

Die Jeans sehen an den dünnen Körpern nicht nur komisch aus, nein, die Hose wird meist so tief getragen, dass der Oberkörper derart verlängert aussieht, als ob der Junge komplett verwachsen wäre. 

Dann schaut natürlich auch gerne noch ein gutes Stück Unterhose raus. 

Und ich finde, dass in dem Alter weder eine Doppel-Feinripp Buchse noch eine Boxershorts so richtig sexy sind. Ganz zu schweigen von den Shorts aus dünnem Baumwollstoff mit dem breiten Gummiband - bäh!
Da die Hosen so tief platziert werden, drohen sie bei jeder Bewegung weiter an den dünnen Hüften und Beinen hinab zu rutschen. 

Aufgehalten werden sie meist nur durch entweder einen Gürtel oder den breitbeinigen Gang.
Der Gürtel kann natürlich - entgegen seines eigentlichen Auftrages - auf der extremen Tragetiefe kaum etwas ausrichten und dient wohl nur der Zierde (oder des schlechten Gewissens?).


Aber der breitbeinige Gang! Schon mal gesehen, schon mal aufgefallen? 

Der Hammer! Nach mehreren Jahren des köstlichen Amusements ist es mir nun endlich aufgegangen, an wen mich diese Fortbewegungsart (mit dem aufrechten Gang hat dies nichts mehr gemeinsam) erinnert: An E.T.! Jawoll!

Nun aber zum Einsatz der Arme respektive der Ellenbogen: Diese werden beim Verdacht des Rutschens der Hose eilends an den Körper/ die Hose gepresst und mit einer kurzen ruckhaften Aufwärtsbewegung wird die Hose mit ihnen wieder - zumindest für die nächsten 2 bis 3 Meter - an die ihr zugedachte Stelle gehievt.
Dass die jungen Herren bei ihrem gesamten Bewegungsablauf (Haare ruckartig nach hinten werfen, am Oberteil zupfen und die Hose mit Ellenbogen nach oben schieben) eine derart lachhafte Figur machen, dürfte ihnen bisher wohl leider noch gar nicht aufgefallen sein.


... aber, das geht mir wohl einfach völlig ab: Cool sein ist eben alles! Und wer oder was ist schon E.T.?