Stau im Supermarkt

Tiefgarageneinfahrt: Niemand vor mir an der Schranke, prima - rein da. 
In der Tiefgarage: Vereinzelt parkende Autos, kaum Verkehr - super. 
Auf der Rolltreppe nach oben in den Supermarkt: Nix los, niemand fährt hoch, alle runter - yesssss!
Vorbei am Zeitschriftenkiosk, am Dönerladen, an der Bäckerei: Auch hier nur vereinzelt Kunden - sehr schön.
Ich schaue nach links zu den Kassen: Selbst die sind nur von wenigen Kunden belagert - beste Aussichten für einen ungehinderten Einkauf, wie ich finde.

Ich gurke mit meinem Einkaufswägelchen - mit bester Laune, da der Supermarkt angenehm leer zu sein scheint - um’s Eck und da passiert’s auch schon: Ich stosse auf einen verlassenen Einkaufswagen, der mitten im Gang bei den Salaten in die Einsamkeit entlassen wurde. Schön, fahre ich halt drumherum.

Weiter geht’s zum Obst, wobei ich ich doch schon wieder ein quer gestelltes Einkaufsgefährt umrunden muss - vom Besitzer weit und breit keine Spur.

Vorbei an den Convenience-Produkten und davor stehenden Kunden. Ohne Wagen - aha, da sind also die Besitzer der verlassenen (vergessenen?) Wagen!
Egal, weiter.

Da, schon wieder ein Engpass! Vor dem Regal eines nordeutschen Kaffee-Rösters lungern weitere Kunden herum und … jaaaa, lassen ihre Wagen quer Beet im Gang ‘rumstehen.
Einfach mal kurz alles stehen und liegen lassen - nach mir die Sinnflut. Die Hauptsache, sie gelangen zu ihren favorisierten Produkten. Na toll.


Gut, ich fahre im zick-zack durch den Gang und umrunde gekonnt (Übungsstunden gibt’s jeden Samstag Vormittag hier in diesem Markt) die Hindernisse.

Weiter zu den Gängen mit den Milchprodukten. Da kann es immer etwas heikel werden, da die Gänge schmaler als alle anderen sind (das hat, wie ich so die Verkaufsheinis kenne, bestimmt irgendwelche total tollen psychologischen Gründe - aber mich nervt es eigentlich nur). 

Und, so ist es! Stau, wohin man blickt! Allein gelassene Einkaufswägen, in Regalen wühlende Kunden.
Nicht erkennbar, welcher Wagen zu welchem Kunden gehört. So schiebe ich denn beherzt die Wagen beiseite, um zum Buttermilch- und Kefir-Regal gelangen zu können. Lade mir meine Sachen in den Wagen und … bin eingeparkt. Mist.
Wieder fremde Einkäufe beiseite schieben, um langsam zum Ende zu kommen.

Nun gilt es doch nur noch den Gang an den Drogerieartikeln zu bewältigen. Vorbei an Babylotionen und Popo-Cremes. Links bleiben die Sonderangebote von monströsen T-Shirt-Packungen liegen, rechts die Bambus-Söckchen.
Fast geschafft, die Kassen sind in Sicht. Da “huscht” ein Wagen von links aus der Plastikschüsselabteilung in den Gang - direkt vor mich. Zieht von dannen, bleibt abrupt stehen und … lässt den Wagen mitten im schmalen Gang herrenlos zurück. 

Suuuper, nochmal schieben, sich zwischen den Wartenden an dem Kassenschlangen hindurch lavieren, um eine möglichst kurze Schlange zu erwischen (mir ist nämlich aufgefallen, dass sich Menschen meist an bestehende Schlangen anschliessen, anstatt mal auf die leuchtenden Nummern an den Kassen zu schielen, die auch offen haben, aber dafür meist fast schlangenlos sind!).
Ja, dahinten bei der Nummer 2 sehe ich nur 3 Leute...schnell hin da...geschafft, fast...

Denn nach dem Bezahlen darf ich mich ja noch zwischen dem Dönerladen und der Fleischerei vorbei schieben.
Jaaaaa, und da noch einmal für diesem Einkauf: 2 herrenlose Wagen mitten in der “Sie-verlassen-diesen-Supermarkt-jetzt” Zone. Wusst’ ich’s doch! Schon wieder Stau. 

Stehen die Wagen doch so geschickt, dass meine Richtung, wie auch der entgegen kommende Einkaufswagenverkehr nicht ungehindert an einander vorbei kommt. Warten. 
Da, jetzt kommen die Wageninhaber, laden die zusätzlichen Einkäufe im Wagen ab und weiter geht’s dem Ausgang entgegen.
 

Kein Angst: Nächste Woche sehen wir uns ja wieder im Markt, beim fröhlichen Einkaufswagenstau.