Wer bin ich? Und wenn ich man bin, wer ist dann ich?

Man glaubt es kaum, wie viele Menschen so viel Abstand von sich nehmen können (oder müssen sie es?), um dann komplett losgelöst über sich und ihre Erlebnisse sprechen zu können.

Also, ich werd' mal etwas konkreter: 

Stellt euch vor, ihr fragt jemanden nach seiner Meinung, nach seinen Erlebnissen, also nach etwas sehr Persönlichem. Und ihr bekommt dann als Antwort etwas in der Art zurück wie "man dachte...", "da schaute man sich ..." etc., dann ist das doch schrecklich unpersönlich, oder?

Ich frage mich dann immer, wer denn da etwas erlebt, gesagt, gefühlt oder gehört hat. Mein Gegenüber scheint es ja wohl nicht gewesen zu sein. Mit wem muss ich dann also eigentlich sprechen? 

Ganz krass ist mir das mal im Zug aufgefallen. Da sass ich mit einer jungen Frau im Abteil, die wirklich tolle Erlebnisse von ihrer Reise erzählt hat: Sie ist innerhalb von 2 Wochen in Brunei, Vietnam, Thailand und Peking gewesen und hat zwischendurch noch eine kleine Kreuzfahrt gemacht - der Hammer, oder?

Ja aber was hat sie erzählt? Von irgend jemandem, der das alles gesehen und erlebt hat, denn sie hat nie gesagt "ich habe dies in Peking gesehen", sondern "man hat das in Peking gesehen" - ist doch schade, oder?

Warum nicht sich direkt mit dem Erlebten zusammen bringen? Wer ist die andere Person, die all dies für mich fühlen und sehen durfte?

Mein Aufruf lautet daher: Werdet Eins! :-)