Episode IV: (Klapp)Tischlein deck dich

Klein, aber oho - so könnte das kleine Klapptischchen vor einem im Flieger auch beschrieben werden. Hat es doch so viel Einfluss (oder ist gar das Zünglein an der Waage?) auf die individuelle Bewertung eines Fluges.

Denn es gibt Auskunft über den Sitznachbarn, den man im Rücken sitzen hat; handelt es sich um einen Mitdenker oder ist es ein Rücksichtslo(o)ser (sorry, den Wortwitz musste ich mir gönnen):

1. Klappt das Tischchen mit einem dezenten Geräusch herunter bzw. wird dieses mit sanftem Druck geschlossen, kann man davon ausgehen, dass auch die restlichen Aktionen und Reaktionen des Nachbarn eher beherrscht ausfallen werden und dieser während des Flugs einfach nicht mehr wahrgenommen wird (werden muss ...).
2. Wird die Klappvorrichtung jedoch vehement ins Kreuz gerammt oder vibriert der Sitz beim Aufklappen, weil das Tischchen nicht bremsend aufgehalten wird, kann man eigentlich davon ausgehen, dass dort ein Fluggast Platz genommen hat, der es in sich hat: Sitzlehnengrabschen (siehe auch Episode I: Sag ja zum Flugzeug-Knigge), Knie ins Kreuz rammen, TV Touchscreen (und damit meinen Sitz!) malträtieren, Zeitschriften und sonstige Gegenstände in der Lehnentasche `rauspuhlen und nach Gebrauch aufwändig - sprich spürbar - wieder verstauen.

Natürlich gehört dieser Typ Fluggast auch zu denjenigen, die - ohne Rücksicht auf Verluste - das Klapptischchen auch bei abgedunkeltem Kabinenlicht ins Kreuz jagen ... ist ja wurscht, ob im Sitz davor jemand schlafen könnte (jetzt ohnehin nicht mehr).

Und sicherlich gehören solche Mitflieger auch zu der Sorte, die, wenn sie selbst schlafen möchten, einfach ihren Sitz nach hinten schnalzen lassen - egal, ob jemand dahinter TV schaut oder isst. 


Rücksicht scheint hier ein Fremdwort, Mitdenken ein Zeichen von Schwäche zu sein.


Nur gut, dass ich immer vorne sitze ...