Wider den freien Willen oder die digitale Welt der Geräusche
Sagt mal, ist
euch eigentlich schon mal aufgefallen, was man sich im digitalen Zeitalter so
allem geräuschmäßig unterwirft?
Ich sage nur: Hilfe, wir werden von Geräten
dirigiert!
Da sagt uns das
eine Pling, dass gerade eine – inzwischen ja eher altmodisch gewordene – SMS
eingetrudelt ist.
Ein zartes Plong
weist uns darauf hin, dass wir gerade eigentlich mit jemandem Chatten sollten
(What’sApp macht’s über iPhone und Adroid Grenzen hinweg möglich).
Natürlich meldet
sich die Mail auch lautstark zu Wort – möchte sie doch freundlich deutlich
machen, dass es nun an der Zeit ist, eine oder gar mehrere Mails zu beantworten.
Klar, das
Telefonklingeln an sich wollen wir natürlich keinstenfalls unter den Tisch
fallen lassen!
Nicht zu
vergessen sind die kläglichen Hinweise des Akkus, wenn er am Ende seiner Kräfte
ist – aber auch sein kräftiges Bescheidstossen, wenn er wieder komplett bei
Kräften ist. Das klingt geradezu aggressiv, wenn er nach der Lösung vom Kabel
schreit.
Termine selbst
können natürlich mit ihrem ganz eigenen Sound auch mächtig auf den Ohr-Nerv
gehen – und wehe dem, man gibt ihm nicht sofort Bescheid, dass man ihn
mitbekommen hat!
Natürlich habe
ich auch News-Services abonniert, die mich klangreich auf irgendwelche Neuigkeiten
hinweisen.
Und da ich leider
teilweise dazu neige, manche Termine und Ereignisse doppelt einzutragen – also
in meinen privaten wie auch geschäftlichen Kalender und dann auch noch zwei Handys
besitze (mit derselben Aufteilung), Trötet und Plingt es teilweise
nervenaufreibend.
Ist dann parallel
noch der Laptop an, kann ich den Klangsalat kaum ertragen – schalte ihn aber
auch nicht ab, weil ich mich ja mit Hilfe meiner Geräte durch den Alltag navigieren
lasse.
Mir ist es aber
auch nicht recht zu machen …