Mir ist schlecht - kann ich das mal sehen?

Begonnen hatte der Flug ja schon mal sehr aussichtsreich, als wir, anstatt wie vom Kapitän avisiert, zu starten, noch ewig am Boden standen. 
Stellte sich doch heraus, das eine Person mit Flugangst den Flieger wieder verlassen hatte und nun das entsprechende Gepäck aus dem ganzen Gewühl heraus gepuhlt werden musste. Suuuuper!

Nun aber zum Üblen Teil :-)

Ich höre: Eine Person 2 Reihen vor uns sagt plötzlich: Ich glaub mir ist schlecht. 
Wenig später kommt eine Durchsage, die nach ärztlichem Personal unter den Fluggästen fragt.
Ich sehe hoch und sehe im Gang eine ganze Traube von Menschen stehen, die scheinbar die Person umringen, der es schlecht geht. 
Wunderbar, da fühlt man sich doch gleich bestens betreut - ganz nach dem Motto in Loriots Schnitzel-Sketch: Lassen sie das Kind doch auch mal nach vorne!

Ich höre: Würgegeräusche. Dann eilige Schritte. Wieder Würgegeräusche, wieder eilige Schritte. 

Ich schaue wieder hoch: Noch immer gammelt die Traube von Menschen um die arme Frau herum - Bitten von Seiten des Flugpersonals, sich doch hinzusetzen, werden nonchalant abgewiesen...möchte man doch mittendrin, anstatt nur dabei sein.

Einer scheint sich zur Aufgabe gemacht zu haben, den Besorgten zu spielen. Er hatte einen wunderbaren Hushpuppy-Blick aufgesetzt - zum Steinerweichen. 

Einer möchte scheinbar das Flugpersonal ersetzen, dass ja wegen des menschlichen Gangauflaufs gar nicht mehr durch kommt. 
Anstatt sich wieder hinzusetzen, er läuft er zu grosser Form bei den Getränkebestellungen auf. Das nenn' ich mal ein wahres Helfersyndrom. Und Spass hatte er für 10 - echt wahr!

Letztlich haben sich 2 Personen dann um die Frau gekümmert: Eine Flugbegleiterin, die für Handlangerdienste (Tüten bringen, abholen etc.) eingesetzt wurde und ein Fluggast (schätzungsweise Krankenschwester o.ä.). Der Rest: Im-Wegsteher, Neugierige, Wichtigtuer, Dabei-Seier.

Ach, was sind wir doch alle wichtig und in der Gruppe macht es auch gleich mehr Spass.