Rücksichtnahme ist eine Zier, doch weiter komm' ich ohne ihr – Teil I, Motorisierte Menschen


Die Blinker der meisten Autos scheinen nur noch zur Zierde da zu sein. 
Wie sonst kann ich mir erklären, dass so viele Autos (bzw. korrekterweise ja deren Fahrer) das Blinken einfach bleiben lassen?
Da wird wahllos über die Fahrbahn gezogen - der Hintermann wird schon wissen, wohin der Vordermann fahren will. 

Schön sind auch die, die plötzlich in die Eisen steigen, um dann abzubiegen - ist doch klar, dass sie das vorhatten!
Vorausschauendes Fahren (so hiess das zu meiner Fahrschulzeit zumindest noch) scheint nicht mehr salonfähig zu sein, die Hauptsache ist „ich“.

Wehe dem, der den Zebrastreifen überqueren möchte! 
Da muss man sich als Fußgänger schon den Weg auf die andere Seite der Strasse hart erkämpfen, in dem man bereits auf den Streifen tritt und hofft, dass die Wagen anhalten. Denn wartet man auf das Anhalten der Autos, kann schon mal Moos an den Füssen wachsen…
Übrigens sitzen in den Wagen nicht nur junge fahrwütige Männer, sondern auch das weibliche Pendant – also nix mit geschlechtsspezifischem Verhalten.

Bei den Autofahrern gibt es scheinbar auch immer mehr Farbenblinde. Warum sonst würde es immer mehr Autos geben, die bei Rot noch über die Ampel fahren? 
Die Anordnung der Lampen innerhalb der Ampel scheint dabei aber keine Rolle zu spielen, denn nicht nur die Farben signalisieren ja, was der Fahrer machen darf (Fahren, Halten oder sich auf das Stoppen vorbereiten), sondern ja auch die Position (Oben, Mitte, Unten) der jeweiligen Farbe. 

Auch hier lautet das Motto: 
Ich will! Jetzt! Sofort! Die Kreuzung überqueren!

Schade.